Sonntag, 18. Mai 2014

Geheime Friedhöfe: Warum verstecken Hersteller tausende Neuwagen in der Pampa?

Die Automobil-Konzerne finden keine Käufer mehr für ihre Neuwagen. Deshalb lagern sie die Fahrzeuge auf „Autofriedhöfen“ aus. Weltweit warten Millionen Fahrzeuge auf einen Käufer - oder auf die Verschrottung.

Der weltweite Automarkt steckt in der Krise. Der Markt für Neuwagen in Europa ist fast komplett zum Stillstand gekommen. Tausende Neufahrzeuge werden deshalb auf Parkplätzen ausgelagert, wo sie von Subunternehmen verwaltet werden. So verschwinden die produzierten Wagen aus den Statistiken und weichen neueren Modellen.
Die Statistik wird durch eine einfache Praxis manipuliert: Die Autohändler schieben ihre Überproduktion an Neuwagen einfach auf einen großen Parkplatz. Sie haben natürlich ein Interesse daran, selbst gute Zahlen zu melden – unter anderem, um nicht von den Herstellern aus dem Netz gestrichen zu werden. Daher sind jene Autos, die nur für einen Tag zugelassen sind – etwa für Probefahrten – auch Teil der Statistik. Jeder dritte Neuwagen in Deutschland ist mittlerweile auf einen Hersteller oder Händler zugelassen (mehr hier). Tageszulassungen und Rabatt-Aktionen verfälschen also die Statistik erheblich.
Im letzten Jahr berichteten wir von einem solchen „Autofriedhof“, der von der ATP Autoterminal Probfeld GmbH betrieben wird. Die Firma agiert vermutlich im Auftrag deutscher Autobauer, um die nicht-verkauften Neuwagen zu „verwalten“ (hier).
Nun berichtet Zero Hedge von weiteren „Autofriedhöfen“ in der ganzen Welt. Die Epidemie des einbrechenden Neuwagen-Geschäfts hat sich scheinbar längst auf andere Länder ausgeweitet. Nur dank den Absatzmärkten in Asien können die Autobauer den kompletten Zusammenbruch des Marktes vermeiden.
Die Auto-Industrie kann ihre Produktion nicht ohne weiteres drosseln. Sie müsste massenhaft Fabriken schließen und zehntausende Arbeitskräfte entlassen. Das wiederum hätte Auswirkungen auf Zulieferer und Stahlproduzenten, was die weltweite Rezession verschärfen würde. Doch die Auto-Bauer wollen die ausgelagerten Fahrzeuge auch nicht unter Wert verkaufen, da dies einen Preisverfall für Neuwagen zur Folge hätte. Deshalb lagert sie die Autos aus und hofft auf eine Erholung der Weltwirtschaft.
Im folgenden sehen sie die „Autofriedhöfe“ aus aller Welt. Millionen von brandneuen Fahrzeugen verfallen auf diesen Parkplätzen und finden keine Abnehmer.
Sheerness, Großbritannien. (Quelle: Zero Hedge)
Sheerness, Großbritannien.
Swindon, Großbritannien.
Swindon, Großbritannien.
In der Nähe vom Hafen von Baltimore, USA, warten rund 57.000 Neuwagen auf einen neuen Besitzer.
In der Nähe vom Hafen von Baltimore, USA, warten rund 57.000 Neuwagen auf einen neuen Besitzer.
Das ist kein Mitarbeiter-Parkplatz, sondern ein „Autofriedhof“ von Nissan. Direkt neben der Produktionsstätte in Sunderland, Großbritannien, erwirbt der Konzern immer neue Flächen, um seine Neuwagen auszulagern.
Das ist kein Mitarbeiter-Parkplatz, sondern ein „Autofriedhof“ von Nissan. Direkt neben der Produktionsstätte in Sunderland, Großbritannien, erwirbt der Konzern immer neue Flächen, um seine Neuwagen auszulagern.
Ursprünglich eine Teststrecke von Nissan, nun eine Lagerfläche für nicht-verkaufte Autos.
Ursprünglich eine Teststrecke von Nissan, nun eine Lagerfläche für nicht-verkaufte Autos.
Zehntausende Neuwagen in einem Autopark in Valencia, Spanien.
Zehntausende Neuwagen in einem Autopark in Valencia, Spanien.
Valencia, Spanien.
Valencia, Spanien.
Valencia, Spanien.
Valencia, Spanien.
Ursprünglich eine Landebahn für Flugzeuge in der Nähe von St. Petersburg, Russland.
Ursprünglich eine Landebahn für Flugzeuge in der Nähe von St. Petersburg, Russland.
Oxfordshire, Großbritannien.
Oxfordshire, Großbritannien.
Im Hafen von Civitavecchia, Italien, leiden brandneue Peugots unter der Korrosion durch Sonne und Meer.
Im Hafen von Civitavecchia, Italien, leiden brandneue Peugots unter der Korrosion durch Sonne und Meer.
Avonmouth, Großbritannien.
Avonmouth, Großbritannien.
Corby, Großbritannien.
Corby, Großbritannien.

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