Sonntag, 23. Februar 2014

Griechenland: Säuglingssterblichkeit um 43 Prozent gestiegen

In Athen verteilt eine Hilfsorganisation Essen an Obdachlose.
In Athen verteilt eine Hilfsorganisation Essen an Obdachlose.
Foto: imago stock&people
London –  
Erschreckende Zahlen: Britische Forscher haben eine schockierende Studie über die Auswirkungen des griechischen Sparprogramms auf die Gesundheit der Bevölkerung vorgestellt. Demnach sei in den vergangenen Jahren die Säuglingssterblichkeit um 43 Prozent gestiegen!. Das berichtet „Spiegel Online“ mit Verweis auf die Studie der Forscher der Universitäten Cambridge, Oxford und London.
Die internationalen Geldgeber hatten Griechenland gezwungen, ihre Gesundheitsausgaben auf sechs Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes zu kürzen. In Deutschland liegt diese Quote bei etwa elf Prozent.

800.000 Griechen ohne Krankenversicherung

Vor allem die Vorsorge in Griechenland litt unter den Kürzungen. Drogenabhängige erhalten weniger saubere Spritzen und Kondome, die Zahl der HIV-Neuinfektionen ist sprunghaft angestiegen. Krankenhäusern steht laut Studie ein Viertel weniger Geld zur Verfügung und die Ausgaben für Medikamente wurden halbiert!
Laut den Forschern haben wegen der hohen Arbeitslosigkeit mittlerweile rund 800.000 Griechen keine Krankenversicherung mehr. Psychiatrische Hilfe ist ein Luxus. Dabei ist sie bitter nötig! Zwischen 2007 und 2011 ist die Zahl der Selbstmorde um 45 Prozent gestiegen.
„Hier sind Menschen in einem Zustand, wie ich es in meinem Leben noch nicht gesehen habe“, sagte Nathalie Simonnot, Vizedirektorin von "Ärzte ohne Grenzen" gegenüber „Spiegel Online“.
 

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