Samstag, 4. Mai 2013

Lufthansastreik


Wenn wir die Gewerkschaften nicht hätten ...

... müssten die Unternehmer sie erfinden. 

Fette Ärm, kraftstrotzender Schritt ... wir wollen ein deutliches Lohnplus ... die Gewerkschaft marschiert ... man streikt ... die Lufthansa lacht sich kaputt und bietet etwas über Null Prozent als Lohn"erhöhung" an ... wieder fette Ärm ... kraftstrotzender Schritt ... Nichts!

Wozu haben die Angestellten und Arbeiter der Lufthansa nun gestreikt? Eigentlich für ein Lohnminus, wenn man die lange Laufzeit und die Inflation berücksichtigt! Die Arbeitsplatzgarantie für die 26 (!) Monate kann man getrost beiseite schieben. Wenn jemand entlassen will, kann er das immer - auch mit Arbeitsplatzgarantie. Die ist nicht das Papier wert, worauf es gedruckt wurde.

Und wie wird das verkauft? Als dickes Lohnplus mit Arbeitsplatzgarantie. Alle stimmen im fröhlichen Chor der Gewinner ein.

Die Sozialpartnerschaft hat wiederum gesiegt.

Die Sozialpartnerschaft? Nun gut, die Gewerkschaften träumen heutzutage immer noch davon, dass es Sozialpartnerschaft gäbe. Die gab es aber nie. Die wurde nur mal kurz vorgespielt von den Unternehmen, als es die DDR noch gab. Wozu sollte man heutzutage dieses Spiel von Unternehmerseite noch weiterspielen? Es gibt keinen Grund dafür.

Oder die Arbeiter und Angestellten von Neupack. Wozu haben die sich angestrengt, waren miteinander solidarisch, haben gestreikt, haben die Familie Krüger kurz vor die Schlappe gebracht. Was kam dazwischen? Die Sozialpartnerschaft! Jetzt sitzen die Arbeiter und Angestellten auf einen Haufen Scherben ohne irgend etwas Einklagbares. Die Familie Krüger hat gewonnen - mit Hilfe der Gewerkschaften.

Die Gewerkschaften sind wie kleine Vögelchen. Erst tun sie so, als wären sie Adler, erheben sich mit kräftigen Schwingen. Irgendwann in der Luft fällt ihnen ein, dass sie keine Adler sind, sondern nur kleine, zitternde Vögelchen, die in einem Käfig eingesperrt sind. Sie haben Angst, die Käfiggitter aufzubrechen und sich in der Freiheit zu bewähren. Wozu auch. Sie werden vom Käfigbesitzer immer gefüttert - und gut gefüttert. Man nimmt ihren Käfig mit zu den Zusammenkünften der Mächtigen Käfigbesitzer, stellt sie dort auf einen Tisch in die Ecke, auf den Katzentisch und - es ist nicht nur der KatzenTISCH. Eine wirkliche Katze sitzt davor und fordert Gehorsam ein. So piepsen die kleinen Vögelchen, damit sie ja nicht von ihrer Futterquelle entfernt werden. Und wenn sie ganz brav sind, dürfen sie sogar mit dem Käfigbesitzer und deren Katzen im Chor gemeinsam singen.

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