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Dienstag, 26. Februar 2013

Deutschlands Korruptions-Exporte nach Griechenland


Deutschland wird angelastet, nicht nur maßgeblich zur Entstehung der Griechenland-Krise beigetragen, sondern auch Korruption nach Hellas exportiert zu haben.
In einem aktuellen Artikel der englischen Zeitung “The Independent” wird unverblümt herausgestrichen, dass Deutschland und Frankreich die Griechenland-Krise wenn nicht schon allein, so doch infolge des kontinuierlich auf Athen ausgeübten Drucks, zu völlig unangemessenen Rüstungskäufen zu schreiten, zumindest maßgeblich provoziert und zu verantworten haben. “Fast während des gesamten letzten Jahrzehnts zählte Griechenland – mit einer Bevölkerung von gerade einmal 11 Millionen Menschen – zu den fünf größten Rüstungsimporteuren der Welt. Die meisten der völlig überteuerten und U-Boote, Panzer und Kampfflugzeuge einschließenden Waffensysteme wurden in Deutschland, Frankreich und den USA hergestellt.
Weniger Beachtung fand dagegen bisher die Tatsache, dass speziell deutsche Unternehmen parallel auch Korruption nach Griechenland “exportierten”, um nicht nur im Rüstungsgeschäft, aber auch auf anderen Bereichen des öffentlichen Sektors die Konkurrenz “auszustechen” und sich lukrative Aufträge zu teilweise geradezu unverschämten Konditionen an Land zu ziehen. Der Journalist Jorgos Papasotiriou zog in einem neulich in der Zeitung “Vradyni” publizierten Artikel (s)ein Resümee, das nachstehend in deutscher Übersetzung wiedergegeben wird.

Omerta …

Diejenigen, die heute Griechenland wegen seiner überdimensionalen Verschuldung tadeln, haben in den Spiegel zu schauen. Weil die Korruption nicht nur das Element irgend eines atavistischen Verhaltens der Griechen, sondern auch von dem deutschen Industrie- und Bankenkomplex importiert ist.
Die ungeheure griechische Verschuldung geht sogar mit der deutschen Korruption einher. Dies ist die Schlussfolgerung eines Artikels, der auf AgoraVox publiziert wurde. Natürlich existieren in Griechenland auch die Steuerkorruption und die traditionelle Mentalität sowie das System der Kundenbeziehungen, was jedoch nicht zu erklären ausreicht, wie wir hier anlangten.
Alles begann also in der Epoche der Explosion der Börsenblase unter der Regierungsführung des germanophilen K. Simitis. Damals begann die Kooperation mit Deutschland, anfänglich mit dem Kauf der Patriot-Raketen (Vertragsabschluss 1999 – 2000). Damals wurden die ersten uns bekannten Schmiergelder (10 Millionen Euro) von Herrn Siekaczek gezahlt. Zwischen 2000 – 2002 haben wir die Vereinbarung mit der Kraftfahrzeugindustrie MAN über den Kauf von Militärbussen, O-Bussen u. a., die – ebenfalls – Gegenstand einer gerichtlichen Untersuchung wurde.
Das “große Fressen” fand jedoch in den Jahren 2000 – 2004 statt, also bei der Vorbereitung der Olympischen Spiele. Der anfängliche Etat der Spiele belief sich auf 1,3 Mrd. Dollar, erreichte jedoch im weiteren Verlauf – auch wegen der Verzögerungen der Regierung Simitis – 14,2 Mrd. Dollar und überstieg mit den Schmiergeldern 20 Mrd. Dollar. Deutschland ist in die Spiele mit Siemens und dem berüchtigten Sicherheitssystem C4i involviert, das übrigens niemals in Betrieb genommen wurde (die Schmiergelder beliefen sich damals auf 10 Mio. Euro).
2004 gab es weitere 100 Millionen Schmiergeld – wieder von Siemens – für die Digitalisierung der OTE. Bezüglich der U-Bahn sind ebenfalls Siemens und Ferrostaal verwickelt, wobei sich die Schmiergelder auf 50 Millionen Euro belaufen. 2007 findet der große Skandal mit den 4 deutschen U-Booten U-214 statt, die 5 Mrd. Euro (nebst 120 Mio. für Schmiergelder) kosteten und unbrauchbar sind, da sie nach links neigen!
Weitere deutsche Schmiergelder, also importierte Korruption aus dem Land der äußerst strengen Herren Schäuble und Rösler und der Frau Merkel haben wir für das Eisenbahnmaterial der OSE, das Telekommunikationssystem “Hermes” des griechischen Militärs (wieder Siemens), die Ausstattung in den Krankenhäusern, den Flughafen “El. Venizelos”, aber auch die Attika-Straße. Wenn wir auch das andere Pharaonen-Projekt, nämlich die Egnatia-Straße mit den 1.650 Brücken und den 76 Tunneln von 100 Kilometern hinzurechnen, ist völlig offensichtlich, dass Griechenland den Aufschwung der europäischen Länder und allen voran Deutschlands finanzierte, unter Mitschuld der etablierten griechischen wirtschaftlichen und politischen Klasse.
Deutschland und konkret der Finanz- und Industriekomplex exportierte Korruption außer nach Griechenland auch nach Taiwan, Pakistan und in andere Länder. Warum wendet es sich jedoch nun wohl mit so viel Dreistigkeit gegen unser Land? Weil laut AgoraVox alle Korruptionshandlungen Deutschlands in Europa von einer Omerta gedeckt werden, die Griechenland mit dem Siemens-Fall brach. Das war das Verbrechen der Griechen! Es ist kein Zufall, dass Deutschland – um genau zu sein, die deutsche Justiz – niemals den damaligen Leiter der Siemens in Griechenland, sprich Michalis Christoforakos auslieferte!


Montag, 25. Februar 2013

EZB verdient halbe Milliarde mit Griechenland-Rettung


555 Millionen Euro aus Athen: Die Europäische Zentralbank verdient gut
daran, dass sie Staatsanleihen aus Krisenstaaten gekauft hat. Erstmals
veröffentlicht die EZB, wie massiv sie Italiens Regierung geholfen hat.
Die Europäische Zentralbank hat im vergangenen Jahr einen Milliardengewinn mit
Staatsanleihen von Euro-Krisenländern gemacht. Die Zinseinnahmen aus dem
ersten Anleihekaufprogramm beliefen sich 2012 auf 1,1 Milliarden Euro, wie die EZB
mitteilt. Alleine durch griechische Anleihen verdiente sie 555 Millionen Euro
an Zinsen.


Der Netto-Profit der Notenbank lag insgesamt bei 998 Millionen Euro, weitere
Einnahmen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro behält die Bank als Risikopuffer
ein. Wenn Zentralbanken Gewinn machen, können sie diesen an ihre Staaten
ausschütten. Die Bundesrepublik stellt 27 Prozent des EZB-Kapitals - somit stehen
der Bundesbank Auszahlungen im gleichen Anteil zu. Diese kann Überschüsse an
den Bundeshaushalt weitergeben, und damit an die Steuerzahler.

Die nationalen Notenbanken der Euro-Zone halten ebenfalls Anleihen von
Krisenstaaten, mit denen sie voraussichtlich Gewinn machen werden. Nur sie
können entscheiden, ob diese Gewinne und der anteilige EZB-Profit der klammen
Regierung in Athen überlassen werden könnten, schreibt die Financial Times. Die
Zentralbanken können neben den Zinsen noch von Kursgewinnen profitieren, weil
panische Händler die Staatsanleihen mit großem Rabatt verkauften, um
sie loszuwerden.

Zudem veröffentlicht die Zentralbank erstmals, wie deutlich sie Italiens Regierung
geholfen hat: Die EZB hält noch Anleihen des Landes im Wert von rund 100
Milliarden Euro. Das ist noch die Hälfte aller Papiere aus dem ersten Programm.
Dann folgen Spanien mit knapp über 40 Milliarden Euro, Griechenland mit 30
Milliarden Euro, Portugal mit 20 Milliarden Euro und Irland mit rund 15
Milliarden Euro.

Dieses Programm, gestartet im Mai 2010, ist mittlerweile beendet. Im vergangenen
September hatte EZB-Chef Mario Draghi jedoch einen neuen Plan präsentiert: Die
Bank werde den Zins drücken, den die Länder auf dem freien Kapitalmarkt zahlen



müssen, und zwar indem die EZB notfalls unbegrenzt Staatsanleihen kauft.
Bedingung ist, dass das Land sich den Euro-Partnern gegenüber zu Reformen
verpflichtet. Bisher hat die Zentralbank so noch keine Papiere gekauft. Dieses Video
erklärt das neue Anleihenkaufprogramm der EZB:


http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/euro-krise-ezb-verdient-halbe-milliarde-mit-griechenland-rettung-1.1606451