Dienstag, 9. April 2013

Wer entscheidet ob ein Hartz IV Empfänger krank ist, Arzt oder Jobcenter ?


Die Alleskönner sind geboren. Okay, sie sind schon länger geboren, aber ihre Zuständigkeiten sollen erweitert werden - ihrem Können und Wissen gemäß. Dahinter sollte ein dickes fettes Fragezeichen stehen. Setzen wir es also in Gedanken dahinter und wundern uns.

Die Sachbearbeiter der Jobcenter sollen lt. Bundesagentur jetzt dafür zuständig sein, zu beurteilen, ob ein kranker H4- Bezieher auch wirklich krank ist. Schließlich könne es nicht sein, dass er alle paar "Minuten" sich krank melde.

Kann es nicht?

Die bösen, bösen staatlichen Arbeitssklaven. Die erlauben sich doch wirklich, zum Arzt zu gehen und nicht mehr dem ArbeitsMARKT zur Verfügung zu stehen. Die wollen sich doch wirklich in einer sogenannten Krankheitshängematte ausruhen. Böse, böse, böse ... Schließlich können die gar nicht krank sein, sitzen doch zu Hause nur auf der Couch herum und schauen RTL2-Doku-Soaps. 

Da kommen die hochqualifizierten Sachbearbeiter der Jobcenter ins Spiel. Die haben das Wissen und Können, zu beurteilen, ob jemand wirklich krank ist und wann er nur so tut und verwerflicher Weise sich mit seinem Arzt verbündet, der in genauso verwerflicher Weise einfach die Staatssklaven krank schreibt, einfach so, ohne dass sie wirklich krank sind. Nein, ein Arzt kann nicht beurteilen, ob jemand nur so tut oder ob er wirklich krank ist. Dafür hat Gott die Sachbearbeiter der Jobcenter erschaffen.

Man merkt schließlich sofort jemanden an, ob er siech ist. Lachen kann so einer nicht mehr. Er kann auch nicht rosige Wangen haben. Und wenn jemand einen gesunden, braunen Teint hat, kann er doch den Jobcenter-Sachbearbeitern nicht erzählen, dass er krank wäre. I-wo, wo kämen wir denn dann hin. 

Die Aufgabe eines Langzeitarbeitslosen ist: Gewehr bei Fuß zu stehen. Jede noch so unsinnige Arbeitsangebote anzunehmen. Nicht klagen und jammern und schon gar nicht krank werden. Er ist Staatssklave! Dessen sollte er sich immer bewusst sein.

Einwurf: Als ich noch in Rheinland-Pfalz wohnte hatte ich folgendes Erlebnis. Bei Ungstein gibt es eine römische Villa, eine ausgegrabene. Als dort ein Fest war, war ich dort und auch - zufälligerweise - ein Tussi der Landesregierung RP. Den Namen weiß ich nicht mehr. Sie begutachtete die Ausgrabungsstätte und stellte dann ganz ungeniert fest, dass die Sklaven in der römischen Zeit doch fast besser wohnten als ihre Herrschaften. Man könne also nicht mehr mit gutem Gewissen von den ach so schlechten Verhältnissen der Sklavenhaltergesellschaft reden. Das spricht doch für sich. 

Irgendwie hat es sich anscheinend noch nicht herumgesprochen, dass Arbeitslosigkeit krank macht. Irgendwie scheint die Legasthenie oder auch das Analphabetentum in den höheren Rängen der Staatsbeamten ein beachtliches Ausmaß angenommen zu haben. Beides ist wahrscheinlich eine Zugangsberechtigung, um Macht gegenüber den alltäglichen, normalen Menschen auszuüben. 

Nicht lesen - nicht hören - nicht aussprechen. Mal eine andere Art der 3 Affen.

Oder will man etwa Langzeitarbeitslose schikanieren? Oder gar sie in einen frühzeitigen Tod treiben, damit man Geld einsparen kann? Wer wird den so etwas Arges denken wollen? Oder? ;)

PS: Nach Schätzungen der OECD schädigen Steuerhinterzieher den deutschen Staat mit jährlich mehr als 100 Mrd. Euro. Durch die Aufdeckung der „Offshore Leaks“ ist das Thema wieder auf die Tagesordnung zurückgekehrt. Doch was machen die deutschen Behörden? Jagen sie Steuerhinterzieher und deren Helfershelfer bei der Deutschen Bank? Nein. Deutsche Behörden machen stattdessen Jagd auf kranke Hartz-IV-Empfänger. Wenn erwerbsfähige Erwerbslose sich krankmelden, droht ihnen künftig ein Termin beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK). Und wenn das subjektive Gesundheitsempfinden nicht mit den objektiven Kriterien des MDK übereinstimmt, müssen die Erwerbslosen mit einer Sanktion rechnen – was nichts anderes heißt, als dass der Staat ihnen zeitweise die vom Grundgesetz garantierte Menschenwürde entzieht und ihnen das Existenzminimum verweigert. Die Kleinen hängt man, die Großen dürfen ihre eigenen Gesetze schreiben. Von Jens Berger.



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